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Loslassen von Ergebnissen in der liebevollen Selbstbeachtung

Ulrike Freimuth

Wenn ich zurückschaue auf die vielen Jahre der eigenen Selbsterforschung und Therapie, dann fällt mir vor allem auf, wie sehr ich auch in diesem Bereich in meine Überlebensstrategie des Funktionierens, des Leistung bringen müssen und der letztlich elenden Selbstoptimierung gelandet bin. Sicherlich kennt das der/ die eine von sich selbst… Und erst in den letzten vielleicht 4 Jahren komme ich mehr und mehr in eine innere Haltung von „alles darf da sein“, ich muss hier nicht funktionieren.


Was bedeutet das genau? Schauen wir auf die „Anteile-Arbeit“ bzw. die Ego State Therapie, geht man davon aus, dass es viele einzelne Anteile in uns gibt, die neuronale Netzwerke sind, mit eigenen Gefühlen, Bedürfnissen und Gedanken, ja sogar Verhaltensweisen. Das zeigt sich in Situationen, in denen wir plötzlich sehr emotional reagieren, uns z.B. wie ein 5jähriges Kind verhalten und auch so fühlen. Der erwachsene Anteil kann nicht mehr angesteuert werden.

Die Kurzversion wäre jetzt, dass im Idealfall der erwachsene Anteil in uns den jungen Anteil in Empfang nimmt, so dass der junge Anteil landen und sich dadurch auch beruhigen kann.


Bild von lisa runnels auf Pixabay
Bild von lisa runnels auf Pixabay

Was aber oft im Zuge von therapeutischen Interventionen wirklich passiert … ist, dass es schwierig ist, den erwachsenen Anteil überhaupt wirklich zu fühlen, uns ganz darin zu verkörpern, gerade wenn es eigentlich darum geht, uns einem jungen Anteil zuzuwenden, der sich in innerer Not befindet. Etwas (also ein Anteil) schiebt sich dazwischen und darin liegt meist ein hohes Heilungspotential. Wenn also eine Intervention nicht gelingt, es nicht einfach so funktioniert, z.B. den inneren Erwachsenen direkt anzusteuern, zeigt sich in der Regel der Anteil der auch in Situationen das Ruder übernimmt, in denen wir emotional reagieren.


Und das ist der Punkt, an dem es wichtig ist, ein Ergebnis loszulassen, welches wir oft vor Augen haben. „Das muss doch jetzt funktionieren.“ „Wieso kann ich das jetzt nicht?“ „Ich versage auch hier (schon wieder).“ usw. Das Ergebnis bedeutet für uns meistens, dass sich der junge Anteil beruhigen soll und schön mitspielen (also funktionieren) soll und verschwindet damit am Besten noch, weil man ja die „schlechten“ Gefühle, wie Angst, Ohnmacht, Schmerz und Wut nicht fühlen möchte.


In der liebevollen Selbstbeachtung aber geht es genau darum, einen Raum zu schaffen, der sich sicher genug anfühlt für uns und die inneren versehrten Anteile, damit diese sich überhaupt zeigen können. Oft haben wir im Laufe unseres Leben und insbesondere in unserer frühen Kindheit und fortführend im Teenageralter viel Lieblosigkeit erfahren, ein rigoroses abgelehnt werden mit diesen Gefühlen. Oft konnten diese schwierigen Gefühle bereits unsere engen Bezugspersonen in sich nicht halten und konnten dann entsprechend diese auch in der Spiegelung durch das eigene Kind nicht annehmen und halten.


In der Praxis der liebevollen Selbstbeachtung geht es also vor allem nicht darum, dass wir uns plötzlich lieben können und viele schöne Affirmationen über die Wunden der inneren Anteile decken, sondern darum, uns so zu sehen, wie wir jetzt da sind, mit all den versehrten inneren Anteilen, mit den dazu gehörenden Gefühlen. Es geht nicht darum, zu reparieren, wieder an den inneren Anteilen „herum zu schrauben“, sondern ihnen endlich einfach mal einen Hafen, einen sicheren, wohlwollenden Raum anzubieten, in welchem sie sein können. Das bringt meiner Erfahrung nach meist eine Beruhigung, eine Öffnung, ein weich werden uns selbst gegenüber. Und damit auch ein ganz natürliches wieder im Erwachsenen landen können. Die innere Grundhaltung darf dabei natürlich eine wohlwollende, liebevoll zugewandte sein.


Wie das genau zu erforschen und zu praktizieren geht, könnt ihr auch in meinem Workshop Mitte März ausprobieren… Link dazu hier.


Alles Liebe,

Ulrike


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