Der September ist der Monat im Jahreszyklus, der den Sommer verabschiedet und uns in den Herbst bringt. Traditionell werden Erntedankfeste gefeiert. Wir sind eingeladen, uns bewusst zu machen, was wir über das Jahr bislang geschenkt bekommen haben und uns auf die Fülle zu konzentrieren.
Fülle und Individualität in deinem Leben
Fülle, Fülle, Fülle - es darf geerntet werden, reife Früchte, reife Projekte, all das, was unser Leben bereichert. All das, womit wir beschenkt werden.
Nimm dir einen Moment Zeit durchzuatmen und frage dich: Worüber freue ich mich in meinem Leben? Und schau mal ganz entspannt, was vor deinem inneren Auge auftaucht.
Vielleicht sind es liebe Menschen, materielle Dinge, Urlaubserinnerungen, besondere Momente, ein Sonnenuntergang - all das, bei dem du die Magie des Lebens fühlen kannst. Und vielleicht kannst du automatisch auch die Dankbarkeit in dir wahrnehmen, wenn du dich mit all diesen kostbaren Geschenken verbindest?
Schenke dir auch selbst dieses Gefühl der Dankbarkeit - für den Weg, den du gehst, für all das, was du der Welt schenkst (und sei es noch so klein, wie ein Lächeln an einem Tag, der für dich nicht gut läuft) und für die Zugewandtheit, die du dir selbst entgegenbringst (und auch hier, auch wenn es noch so kleine Gesten der eigenen Wertschätzung sein sollten).
Es tut gut, ab und zu unsere Aufmerksamkeit bewusst auf die Fülle in unserem Leben zu richten. Manchmal entdecken wir dabei das ganz Besondere, was wir in das Leben bringen, und was nur du in deiner Einzigartigkeit und deinem ganz besonderen Wesen schenken kannst. Da bringen wir alle und jeder für sich eine ganz eigene Art in die Welt, eine ganz eigene Qualität, die eben niemand anderes in sich trägt. Das macht das Leben bunt und vielfältig.
Lebe deine Individualität, dein besonderes Sein und beschenke die Welt genau damit. Grade in einer Gesellschaft, in der wir glatt geschliffen werden, uns stark anpassen sollen, Trends von Insta-Influenzern hinterherhecheln und versuchen, konform mit der Masse zu gehen, ist es so befreiend, sich davon zu lösen und tatsächlich deinen ganz individuellen Duft zu verströmen. Der eine wird sich davon angezogen fühlen, der andere eben nicht. Ist doch fein, nicht jedem gefallen zu müssen… Also nochmals: Ein Hoch auf das eigene, individuelle Sein.
Ok, nach einem kurzen Exkurs jetzt zur Monatsqualität …
Monatsqualität: Gleichgewicht - Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche
Am 23. September ist es wieder soweit: Tag und Nacht halten sich im Gleichgewicht, sind gleich lang. Das Äquinoktium, wie dieser Zustand der Balance zwischen Tag und Nacht auch heißt, findet jedes Jahr zur gleichen Zeit auf der ganzen Erde statt. Der Herbst beginnt auf der Nordhalbkugel. Auf der Südhalbkugel entsprechend der Frühling.
Ab dem 23.09. wird die Dunkelheit sich mehr und mehr vom Tag holen, es am Abend immer früher dunkel werden. Die Kräfte sind im Gleichgewicht. Der Sommer ist dann endgültig verabschiedet und die dunkle, kühlere Jahreshälfte schickt ihre ersten Zeichen in Form von Frühnebel, sich langsam verfärbenden, bunten Blättern, reifen Esskastanien und dem ganz besonderen Herbstgeruch.
Balance in deinem Leben
Und so sind auch wir eingeladen, in unser eigenes Gleichgewicht zu finden. Die Natur besteht aus einem stetigen Fluss aus Werden und Vergehen, Geben und Nehmen und doch finden sich im Zentrum dieses stetigen Wirbels Ruhe und Ausgeglichenheit. Es ist der Zustand von Balance - Balance im Geben und Nehmen, das System ist im Gleichgewicht.
Wie steht es mit Geben und Nehmen in deinem Leben? Ist das in Balance? Wenn du in die verschiedenen Bereiche deines Leben schaust, wie deine Beziehungen, dein Jobumfeld, Freizeitgestaltung, Zeit für spirituelle Entwicklung, wie schaut es da wirklich aus? Wo bedarf es des Ausgleichs, darf vielleicht weniger von dir, deiner Kraft, Liebe und Zeit gegeben werden und dafür mehr aus dem Außen zu dir fließen? Wie sieht es in deiner Partnerschaft aus? Wie in deinem beruflichen Feld? Gibt es völlig unerfüllte Aspekte, wie zB nicht gelebte Sexualität, zuviel Workload, sinnfreie Aufgaben im Job, diese Aspekte aber nicht zur Sprache gebracht werden, es keinen Ausgleich gibt? Ziehe ganz ehrlich Bilanz, indem du die letzten Monate reflektierst, in ganz konkreten Situationen, die dir in den Sinn kommen.
Auf menschlicher Ebene sind wir eingebettet in den Kreislauf von liebevollem Geben und Nehmen - von liebevoller Zuwendung und heilsamen Empfangen. Menschen sind zutiefst soziale Wesen, brauchen und begleiten einander. Oft fällt es uns schwerer, Zuwendung anzunehmen, als diese zu geben. Schaffen wir es aber, uns zu öffnen für die emotionale Gabe eines anderen Menschen und diese wirklich dankbar und frei anzunehmen, findet sich in diesem Akt eine Verbundenheit und Nähe, die sehr heilsam wirken kann. Die Dankbarkeit entsteht dann meist ganz einfach auf natürliche Weise und ist der Ausgleich für das Empfangen der Gabe.
Sind wir nicht im inneren Gleichgewicht, können wir krank werden, fühlen uns innerlich frustriert und verlieren Lebensfreude und Energie.
Wenn wir also davon ausgehen, dass ein System letztlich immer in einem dynamischen Prozess für Ausgleich und ein Gleichgewicht der Kräfte sorgt, ist es auch für unser ganz persönliches System wichtig, für Ausgleich und Balance zu sorgen. Sind wir über einen langen Zeitraum im Ungleichgewicht, was beispielsweise unsere Work-Life-Balance betrifft, steuern wir auf Krankheit und im extremen Fall auf ein Burn Out zu.
Vielleicht magst du dir etwas Zeit nehmen und aufschreiben, in welchen Bereichen du nicht im Gleichgewicht bist und was es braucht an Veränderungen, um in deine „Wohlfühl-Balance“ zu gelangen?
Ich wünsche dir einen wunderbaren September.
Alles Liebe von Ulrike
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